In nahezu jeder Branche, die man sich anschaut, gibt es eine Vielzahl an Konkurrenten und Angeboten. Im Klartext bedeutet dies: Der Markt ist gesättigt. Dieser Umstand macht es umso schwerer, aus der Masse hervorzustechen. Wer dabei ist, ein eigenes Business aufzubauen, wird vermutlich an dieser Stelle ins Straucheln geraten. Das ist aber nicht weiter schlimm, sofern du dir schnell eine Strategie überlegst, um dein Alleinstellungsmerkmal gewinnbringend hervorzuheben. Der Schlüssel dazu lautet: Positionierung.
Was bedeutet Positionierung?
Wie der Begriff es bereits vermuten lässt, geht es darum, sich auf eine Kernkompetenz festzulegen.
Einige Unternehmer sind der Meinung, dass sie ein breites Angebotsspektrum anbieten müssen, um die Kundschaft zufriedenzustellen. Dabei handelt es sich jedoch in den meisten Fällen um einen Trugschluss. Das altbewährte Motto "Klasse statt Masse" kommt hier deutlicher denn je zum Tragen. Wenn du versuchst, möglichst viel Auswahl anzubieten, aber bei allem nur oberflächlich engagiert bist, ist dies der erste Schritt zu scheitern. Viel besser ist es, sich auf wenige Dinge zu konzentrieren, diese dann aber zu vertiefen und sich als Experte auszuzeichnen. Indem du das beherzigst, positionierst du dein Angebot optimal auf dem Markt.
Warum das so wichtig ist, wollen wir dir anhand eines simplen Beispiels noch einmal verdeutlichen:
Stelle dir vor, du hast Appetit auf italienische Küche. Zur Auswahl stehen ein italienisches Restaurant, das sich auf landestypische Spezialitäten spezialisiert hat, sowie ein zweites Restaurant, das ein breites kulinarisches Repertoire anbietet. Von italienisch, griechisch, asiatisch bis hin zu traditionell deutschen Gerichten ist alles auf der Speisekarte zu finden.
Wo glaubst du, wirst du die besseren italienischen Speisen serviert bekommen? Richtig: beim Italiener. Der nächste hungrige Gast, der z. B. griechisch essen möchte, wird dieselbe Entscheidung treffen und lieber zum Griechen gehen, als das Restaurant aufzusuchen, das von allem etwas anbietet. Was von dem Restaurantbetreiber sicherlich gut gemeint ist, funktioniert in der Praxis nicht.
Wer zu viel Auswahl bewirbt, erweckt den Eindruck, von nichts "wirklich" eine Ahnung zu haben, sondern nur viele halbe Sachen anzubieten. Der Restaurantbesitzer aus unserem Beispiel würde ein viel erfolgreicheres Geschäft führen, wenn er sich auf eine landestypische Küche spezialisiert. Was für Restaurants gilt, lässt sich sinnbildlich auch auf deine Branche übertragen. Das Prinzip bleibt dasselbe.
Wie positionierst du deine Marke?
Nun hast du erfahren, warum es wichtig ist, dich auf dem Markt zu positionieren. Um dies zu erreichen, musst du dir über mehrere Aspekte Gedanken machen. In erster Linie musst du dir bewusst sein, wer du bist (beruflich) und wofür du stehst. Auch die Zielgruppenanalyse spielt eine entscheidende Rolle. Im Folgenden möchten wir die Schritte zu einer erfolgreichen Positionierung aufzeigen.
Schritt 1: Ausgangspunkt bist du selbst. Für was stehst du als Mensch?
Um ein erfolgreiches Business zu führen, musst du Authentizität ausstrahlen. Dies gelingt nur, wenn du von dir und deiner Unternehmung vollkommen überzeugt bist.
Jeder Mensch vertritt verschiedene Wertvorstellungen.
- Welche Werte liegen dir am Herzen?
- In welcher Weise beziehst du dies in deine geschäftlichen Entscheidungen ein?
Werde dir dessen bewusst und orientiere dein geschäftliches Konzept daran. Mache dir Gedanken, wie deine Kunden dich wahrnehmen sollen. Sei transparent und kommunikativ. Wenn du deine persönlichen Werte mithilfe einer durchdachten Marketingstrategie nach außen kommunizierst, wirst du genau die Menschen ansprechen, die sich damit identifizieren können und zu deinen Kunden werden.
Schritt 2: Finde dein Warum. Warum tust du, was du tust?
Neben deinen persönlichen Werten bildet deine persönliche Motivation die Basis deines Erfolgs. Beantworte für dich die Frage, warum du dein Business gegründet hast und kommuniziere dieses "Warum" nach außen. Dies wirkt viel nachhaltiger, als lediglich stumpf das eigene Angebot zu bewerben. Wenn du den Schritt gewagt hast, ein eigenes Business zu gründen, hast du bereits eine Menge Mut bewiesen. Irgendetwas muss es demzufolge gegeben haben, das dich angespornt hat.
- Woraus ziehst du deine Kraft, um weiterzumachen?
- Was möchtest du noch erreichen?
Das Definieren deiner Ziele ist überaus wichtig. Betrachte dir deinen heutigen Erfolg und stelle dir vor, wo du dich in einem Jahr, in fünf Jahren und in zehn Jahren sehen möchtest. Zukunftsvisionen geben dir die Kraft, dafür zu arbeiten.
- In welcher Weise kannst du deine positiven Eigenschaften nutzen, um deine Ziele zu erreichen?
- Was hält dich davon ab und wie kannst du Hindernisse meistern?
- Was möchtest du künftig nicht mehr tun?
Schritt 3: Worin bist du richtig gut?
Um deinen Alleinstellungswert herauszufinden, musst du deine Stärken ergründen.
- Welche Talente befähigen dich, dein Business zu führen?
- Was kannst du besser als die Konkurrenz?
Betrachte deinen bisherigen Werdegang und überlege, womit du in der Vergangenheit bereits Erfolge verbuchen konntest. Möglicherweise kannst du an diesen Erfolgsgeschichten anknüpfen.
Schritt 4: Was ist deine Leidenschaft?
Nur wenn du dein Business mit Leidenschaft betreibst, wirst du langfristig am Markt bestehen bleiben. Dieser Schritt spielt neben einer klaren Zielsetzung die größte Rolle für den Erfolg.
Führe dir vor Augen, warum du deine Tätigkeit so sehr magst.
Dies spendet dir Motivation, auch anstrengende Phasen durchzuhalten. Außerdem spüren deine Kunden, ob du Herzblut in dein Angebot investierst. Ein Produkt, in dem Leidenschaft steckt, verkauft sich oftmals besser. Schließlich ist der emotionale Faktor einer Marketingkampagne nicht zu unterschätzen.
Schritt 5: Welches Problem löst du?
Nun betrachtest du noch einmal deine aktuelle Situation. Notiere dir zur besseren Sichtbarkeit, welche Krisen du bisher gemeistert hast und inwiefern diese schwierigen Zeiten lehrreich gewesen sind.
- Von welchen Faktoren wird dein aktueller Erfolg beeinflusst?
- Welche Chancen ergeben sich daraus für dein Business?
Nachdem du dir deiner eigenen Probleme samt deren Lösungsstrategien bewusst geworden bist, betrachtest du dir diverse Probleme von potenziellen Kunden, die du persönlich besser lösen kannst als die Konkurrenz auf dem Markt.
- Bei welcher Fragestellung kannst nur du deinen Kunden helfen?
Hier ist wieder deine Authentizität entscheidend, deshalb solltest du dir zuvor deine eigenen Krisen anschauen.
Schritt 6: Betrachte den Markt
Der Markt ist einem ständigen Wandel unterworfen, weshalb du die Entwicklungen stets aufmerksam verfolgen solltest. Schaue dir an, was auf dem Markt gesucht wird.
- Welche aktuellen Probleme sind vorhanden, die du mit deinem Angebot lösen kannst?
Natürlich solltest du deine Mitbewerber dabei nicht unbeobachtet lassen. Schaue dir deren Angebot und die dazugehörigen Marketingstrategien an. Nicht, um jemanden zu kopieren, sondern um zu lernen.
- Welche Art von Werbung funktioniert gerade?
- Was zeigt keinen Erfolg?
Wende deine Erkenntnisse für dein eigenes Business an.
Schritt 7: Definiere deinen Wunschkunden
Wenn du dich mit dem Thema Marketing befasst, kann es helfen, dir einen imaginären Kunden vorzustellen.
- Wer soll dein Angebot wahrnehmen?
Je klarer du deinen Wunschkunden definierst, umso zielgerichteter kannst du deine Werbemaßnahmen anpassen. Am besten erstellst du einen Steckbrief deines Wunschkunden.
- Welche Interessen hat ein Mensch, der deine Produkte kauft?
- In welchem Alter könnte er / sie sein?
- Welche Probleme beschäftigen deinen Wunschkunden?
Schritt 8: Identifiziere dein Alleinstellungsmerkmal / Sei einzigartig
Nun gilt es, dein Alleinstellungsmerkmal zu definieren.
- Was hebt dein Angebot von vergleichbaren Angeboten ab?
- Wie kannst du Bewährtes mit Neuartigem verknüpfen?
Die Thematik ist ein wenig zwiegespalten: Einerseits wünschen Menschen sich Sicherheit und vertrauen daher auf Altbewährtes.
Dennoch möchte niemand die Kopie eines bereits bekannten Angebotes in Anspruch nehmen.
Sei daher innovativ! Entwickle bestehende Trends weiter. Du und dein Business seid einzigartig. Dies lässt sich auf verschiedene Arten ausdrücken.
Schritt 9: Definiere dein Angebot
Ein Kunde ist bereit, Geld zu investieren. Von daher möchte er natürlich genau wissen, was dein Angebot umfasst. Stelle deine Leistungen klar und transparent dar, sodass der Kunde genau weiß, was ihn erwartet.
Missverständnisse sind menschlich und können immer mal vorkommen. Dennoch solltest du bestrebt sein, sie möglichst zu vermeiden.
Schritt 10: Identifiziere und Kommuniziere deinen Nutzen
Um deinen Nutzen zu kommunizieren, musst du deine Zielgruppe genau kennen und wissen, bei welchen Problemen du ihnen helfen kannst.
Du solltest in der Lage sein, deinen Kunden präzise zu erläutern, welche Vorteile es ihnen eröffnet, dein Angebot anstelle eines Konkurrenzangebotes in Anspruch zu nehmen.
Damit du dich dabei nicht verzettelst, solltest du üben, dein Angebot in einem Satz zu beschreiben. Letzteres gilt auch für das Alleinstellungsmerkmal deiner Marke.
Fazit
Dein Angebot am Markt zu positionieren ist lediglich als der erste Schritt zu betrachten. Um dies zu erreichen, ist eine umfangreiche Analyse deiner Ziele, Werte und deines Angebotes notwendig. Nur wenn du dir darüber im Klaren bist und diese Analysen gewissenhaft durchführst, findest du deinen Platz.
Am wichtigsten ist es jedoch, bei alledem authentisch zu bleiben.
Ein Business, das ohne Überzeugung und Herzblut betrieben wird, kann in der Regel nicht lange bestehen. Hast du dich erfolgreich positioniert, gilt es im nächsten Schritt für deine Wunschkunden sichtbar zu werden und zu bleiben. Dafür musst du dir den Markt anschauen und deine Werbestrategien individuell anpassen.